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SG 113 „Förstersonde“
In Folge der immer stärker werdenden Feindlichen Luftüberlegenheit musste eine Möglichkeit gefunden werden ältere Flugzeugmuster bei der Panzerbekämpfung durch schnellere und wendigere zu ersetzen. Des weiteren war der Einsatz von verbesserten Waffen mit größerer Wirkung erforderlich. Eine mögliche Lösungsvariante war das sogenannte Sondergerät (SG) 113 A. Diese Waffe war für den Einsatz in der FW 190 F-8 vorgesehen. Es handelt sich hierbei um eine von der Rheinmetall-Borsig AG entwickelte rückstoßfreie Kanone mit einem Kaliber von 75mm und einer Gesamtlänge von 1600mm. Die Waffe schoss beim überfliegen von Panzern und anderen gepanzerten Zielen, ausgelöst durch Sonden, automatisch nach hinten unten. Um das zu erreichen waren die fest eingebauten Kanonen etwa um 15° nach hinten unten geneigt. Das Rohr und die Patrone wogen zusammen 67 kg. In die FW 190 wurden Zwillingsrohre jeweils rechts und links vom Rumpf in die Flächen eingebaut. Die Wirkung der Waffe war beachtlich, je nach Trefferwinkel konnte sie eine 40 mm starke Panzerung bei 60° und 50 mm bei 75° Aufschlagwinkel glatt durchschlagen bzw. stark deformieren und versprach somit einen guten Erfolg bei der Bekämpfung gepanzerter Ziele. Die Waffe war vor dem Einsatz in der FW 190 bereits in der Hs 129 eingesetzt worden und war technisch schon weit ausgereift. Die Trefferwahrscheinlichkeit wird mit mindestens 60% angegeben.
Für die bereits erwähnten Sonden, welche auf Metall ansprechen mussten gab es 2 Varianten, eine elektrostatische sowie eine magnetische. Die Überwachung der Trefferergebnisse geschah durch eine parallel zur Waffe eingebaute Robot-Kamera die mit dem Schuss gleichzeitig ausgelöst wurde. Die in eine gemeinsame Verkleidung montierten Rohre ragten jeweils 700mm oben und unten aus der Tragfläche der FW 190 heraus. Für Notlandungen wurden die Rohre durch einen einfachen Mechanismus unterhalb von 300 km/h ausgestoßen.